“Die Erziehungswissenschaft und ihre Krisen”

Im Vortrag wird die Entwicklung der Erziehungswissenschaft in den Blick genommen – in der Intention mit Rückblick auf bisherige „Krisen“ und Krisenbewältigungen die aktuellen Herausforderungen der Disziplin zu analysieren. Der Krisenbegriff ist – so die These – in seinen unterschiedlichen Deutungen ein steter Begleiter der Entwicklung der Erziehungswissenschaft gewesen und dabei Ausdruck sowohl der hohen Reflexivität der Disziplin, Teil des professionellen „Klapperns“, das zum Handwerk gehört sowie vielleicht auch Ausdruck einer gewissen disziplinären Larmoyanz. Die Figur „Laute Klage, stiller Sieg“ Heinz Tenorths von 1992 dient in diesem Sinne der Ausrichtung des Beitrags.

Inhaltlich werden dabei im Durchgang durch die „Krisen“ Etablierung und Weiterentwicklung der Studiengänge in den Blick genommen, nicht zuletzt die Umstellung auf konsekutive Studienstrukturen. Auch die personelle Ausstattung an Universitäten und deren Regulierung sowie die Position der Erziehungswissenschaft im Aufschwung der empirischen Bildungsforschung sind häufig mit dem Begriff der Krise verbunden worden. Und auch in zentralen professionsbezogenen Fragen der Erziehungswissenschaft finden sich Bezüge zum Thema Krise, bspw. im Ringen um pädagogische Professionalität, in der Frage nach dem Erfolg beruflicher Einmündung sowie im aktuellen Fachkräftemangel in schulischen und außerschulischen Feldern. Als Grundlage der Argumentation sind Bezüge zum Datenreport Erziehungswissenschaft dabei nicht zufällig.

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