„Krisen und Transformationen“ war Thema des DGfE-Kongresses 2024 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Bearbeitung von Krise(n) ist dabei immer auch im Zusammenhang mit weitreichenden Transformationsprozessen zu denken, die sich maßgeblich in der Notwendigkeit eines sich verändernden Denkens und Handelns manifestieren. Ein Merkmal gegenwärtiger Krisenerscheinungen liegt in ihrer globalen Bedingtheit und Vernetzung. Vor diesem Hintergrund war es direkt mit Beginn der Organisation des DGfE-Kongresses wichtig, Nachhaltigkeit als Querschnittsthema bei der Kongressausgestaltung mitzudenken. Die Akzentuierung auf Nachhaltigkeit bietet die Möglichkeit, nicht nur Umwelt- und Klimafragen, sondern auch die Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Blick zu bekommen. Damit schließt diese Ausformung eines nachhaltigen Anspruchs auch an die Forderungen einer längerfristigen und umfassenden (sozial-ökologischen) Transformation an.
Das Lokale Organisationskomitee verfolgte bei der Planung und Durchführung des DGfE-Kongresses vier zentrale Nachhaltigkeitsziele. Die einzelnen Schritte, Umsetzungswege und Hindernisse bei der Bearbeitung des Themas ‚Nachhaltigkeit‘ im Rahmen des Kongresses haben wir in dem folgenden Bericht dokumentiert.
Unsere Nachhaltigkeitsziele
Ressourcen schonen
Bei einem ressourcenschonenden Umgang standen für uns Fragen der Materialnutzung im Vordergrund.
Wir achteten bei einem ressourcenschonenden Umgang darauf, dass wir zunächst konsequent prüften, ob Druckerzeugnisse erstellt werden mussten. War dies der Fall, wurden diese klimaneutral, umweltfreundlich und ggf. nachnutzbar in einer zertifizierten Druckerei gedruckt. Die Nachnutzbarkeit der erzeugten Materialien war so angelegt, dass diese auch für weitere Kongresse einsetzbar sind (z. B. Banner, Wegbeschilderungen). Die Kommunikation vor und während des Kongresses erfolgte jedoch vorwiegend papierarm über die Homepage und eine App. Das Programm war über die Homepage, App und Conftool zugänglich.
Energie sparen
Bei Möglichkeiten zur Einsparung von Energie lag unser Fokus auf Mobilität.
Im Bereich energiesparender Mobilität achteten wir darauf, die Wege zwischen den einzelnen Veranstaltungsorten möglichst kurz zu halten. Zentraler Veranstaltungsort des Kongresses waren die Franckeschen Stiftungen. Die Wege zwischen den einzelnen Räumlichkeiten konnten hier fußläufig und in kürzester Zeit absolviert werden. Veranstaltungen, die außerhalb der Franckeschen Stiftungen stattfanden, konnten problemlos mit dem ÖPNV erreicht werden. Den Teilnehmer:innen stand hierfür ein kostenloses ÖPNV-Ticket während der Kongresstage zur Verfügung. Zudem haben wir für den Transfer von der Mitgliederversammlung zum Gesellschaftsabend als auch von den Stiftungen zum GEW-Abend Sonderfahrten mit der Straßenbahn oder Bussen organisiert.
Barrieren abbauen
Barrierearmut haben wir mehrdimensional gedacht. Neben der Differenzlinie ‚Ability‘ spielten dabei nicht nur die klassischen Differenzlinien, sondern z. B. auch Elternschaft eine wichtige Rolle.
Eine möglichst weitreichende Barrierearmut versuchten wir zum einen durch die grundlegende Organisation sowie Bereitstellung spezifischer Ressourcen zu erreichen:
So waren die Veranstaltungsräume weitestgehend barrierefrei erreichbar, die Wege, die zwischen den Orten zurückgelegt werden mussten waren fast durchgängig gezielt kurzgehalten, und wir haben eine mobile Rampe angeschafft.
Die zentralen Veranstaltungen (Eröffnung und Abschluss sowie die acht Parallelvorträge) konnten in Gebärdensprache übersetzt werden. Hierfür gab es jedoch keinen Bedarf.
Es gab Ruhe- und Stillräume, ein Leitsystem für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen und eine Awareness-Hotline für den Fall von erfahrenen Diskriminierungen. Alle zentralen Dokumente waren möglichst barrierearm gestaltet.
Darüber hinaus fragten wir bei der Anmeldung weitere Bedarfe ab, so z. B. bezüglich erforderlicher/ gewünschter Kinderbetreuung, weiterer Übersetzung in Gebärdensprache sowie Vortragsfolien in einfacher Sprache für konkrete Veranstaltungen.
Die Höhe des Teilnahmebeitrages war gestaffelt. Für Studierende gab es zudem gesonderte Tarife.
Tagesverpflegung ohne Fleisch
Bei der Verpflegung kamen wir ohne Fleisch aus.
Leicht zugängliche und schmackhafte Verpflegung ist das Schmiermittel für jeden Kongress. Mit allen Cater:innen und Anbieter:innen haben wir vereinbart, dass Sie bei der Zubereitung der Speisen kein Fleisch verwenden. Darüber hinaus achteten wir auf die Verwendung regionaler, biologischer und fairer Produkte. Dies galt sowohl für die Foodtrucks in der Mittagspause als auch für die Pausenverpflegung als auch für das Kongressbankett.
Wie wurden diese Nachhaltigkeitsziele umgesetzt?
Um diese Ziele zu erreichen haben sich unsere AG’s intensiv mit ihren Themen auseinandergesetzt. Jede AG hat im Laufe der letzten Monate eigene Maßnahmen und Ziele definiert und diese konsequent von der Planung bis zur Umsetzung verfolgt. Einen kleinen Überblick über unsere 10 wichtigsten Maßnahmen gibt die folgende Galerie. Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an unsere zentrale Mail-Adresse (dgfe2024@uni-halle.de).