Das Transformationskonzept und seine Implikationen für die Erziehungswissenschaft am Beispiel von Bildung für nachhaltige Entwicklung
Transformation ist zu einem viel verwendeten gesellschaftlichen „buzzword“ geworden. Für die Nachhaltigkeitsdebatte sollen vor dem Hintergrund der sich beschleunigenden Krisen wie dem Klimawandel oder dem Verlust an globaler Biodiversität im Rahmen einer Transformation unserer Welt hin zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) planetare Grenzen für einen sicheren Handlungsspielraum der Menschheit auf der Erde gewahrt werden. Gleichzeitig sind globale Gerechtigkeitsansprüche zentrales Ziel der Nachhaltigkeitsdebatte. Auch für die Erziehungswissenschaft gewinnt das Konzept der Transformation an Bedeutung. Doch wer oder was sind die Bezugsebenen der Transformation: Individuen, Gruppen, Organisationen und Gesellschaften oder Forschungspraktiken und Disziplinen? Welche Rolle spielen Krisen in Transformationsprozessen? Und von wem werden Transformationsdiskurse wie legitimiert?
Der Vortrag zielt darauf ab, das Transformationskonzept zu erläutern und im Hinblick auf dessen Relevanz und Implikationen für erziehungswissenschaftliche Fragen zu untersuchen. Mit Blick auf die Bedeutung von Transformation im erziehungswissenschaftlichen Kontext werden potentielle Gegenstandsebenen der Forschung zu Transformationsprozessen diskutiert. Insgesamt soll skizziert werden wie gesellschaftliche Transformationsprozesse in Richtung Nachhaltigkeit erziehungswissenschaftlich nicht nur retrospektiv untersucht werden können, sondern prospektiv mit begleitet und reflektiert werden können. Diese Überlegungen werden an Forschungsprojekten im Feld der Bildung für nachhaltige Entwicklung illustriert.